Dorfgeschichte

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Unser Dorf:

Das Dorf Eichen und sein rätselhafter See

Man nimmt es kaum wahr, das Dörflein, wenn man, von Wehr über die Höhe kommend, nach Schopfheim hineinrollt. Es liegt fast wie versteckt in einer Talmulde hineingeschmiegt und, was nur wenige wissen, von einem Kranz von Sagen und Legenden umgeben der es so richtig traut und heimelig macht. Außerdem ist es auch, historisch betrachtet, sehr alt, denn schon im Jahr 807 vermachte eine Freifrau Ehmtrud verschiedene Liegenschaften und Grundrechte an das Kloster St. Gallen. Eigentümlich ist aber wohl, das die ursprüngliche Pfarrkirche zu "Unser lieben Frauen", eine mit auskömmlichen Pfründen dotierte Pfarrei, nicht im heutigen Dorf, sondern oberhalb der Bundesstraße lag. Eine fachgerechte Grabung unter der Leitung von Friedrich Schäck-Weil legte 1979 die Grundmauern und einige alte Gräber frei. Fachleute schätzten das Kirchlein ins 11. Jahrhundert, teilweise auch etwas früher ein.

Ob um dieses Marienkirchlein herum die ersten Siedlerhöfe von Eichen gelegen haben und warum die Dörfler immer weiter nach unten in die Talmulde sich ausbreiteten ist nach wie vor ein Rätsel zumal die jetzige Kirche im Weinbrennerstil 1818 unten am Ortseingang gebaut wurde. Auch wann die alte Kirche verfiel oder abgetragen wurde ist immer noch unbekannt.

In einem Geschichtsbuch aus dem Jahr 1878 wird sie noch erwähnt als vereinsamt auf dem Kirchrain einer Anhöhe nahe des Dorfes stehend. Die neue Kirche zeigt in der Giebelseite die dem Dorf zugewandt ist einen Wappenstein des Markgrafen Christoph (1527 )der sicher noch von der alten Pfarrkirche stammt und später hier eingesetzt wurde.

Doch nun wollen wir in den Bereich der Sagen eintreten und der beginnt mit dem Manne Pankraz einem Eichener Bauern der beim Holzfällen verunglückte. Eine mächtige Eiche fiel unerwartet und vorzeitig und erschlug den wackeren Mann der eine zahlreiche Familie hatte und bei allen Dorfbewohnern ob seines freundlichen und allzeit hilfsbereiten Wesens sehr beliebt war. Es herrschte große Trauer um ihn und ein des holzschnitzens kundiger Bauer schnitt an der Unglücksstelle das Bild des armen Pankraz in einen anderen Baum zum Gedächtnis ein. Immer wieder gingen Menschen zu dem Bild und beteten für sein Seelenheil.

Doch bald stellte sich heraus das auch andere Gebetserhörungen geschahen die als Wunder angesehen wurde. Dies mehrte sich so, dass die Leute aus dem benachbarten Dörfern zum Pankraz beten kamen und nun teilt sich die Legende: In einem Teil wird erzählt das man um den Baumstock mit dem geschnitzten Bildnis eine Kirche baute, im anderen sagt man dass im Dorfkirchlein das wundertätige Bild aufgestellt wurde. Von einer Heilligensprechung des Pankraz ist nichts bekannt aber oft treten als Bezeichnungen der Kirche nicht nur „ Unser lieben Frauen“ sondern später zunehmend auch „St. Pankraz“ auf. Die Wallfahrten müssen von einiger Bedeutungen gewesen sein denn alte Leute in Eichen kennen heute noch einen Straßenverlauf quer durch das Dorf hinauf zum Kirchrain den sie Prozessionsweg nennen.

Alte Sagen die in ähnlicher Form abgewandelt immer wieder vorkommen, umgeben auch den Eichener See der oberhalb des Dorfes auf der Höhe liegt und unabhängig vom Wetter einen unterschiedlichen Wasserspiegel zeigt oder auch ganz verschwindet. Geologen haben viele Untersuchungen angestellt die aber für den Laien nur schwer fassbar sind. Leichter ist den vielfältigen Sagen zu entnehmen, dass nicht nur die Brunnen im Dorf sondern auch  der Wasserlauf in Dossenbach und das Bächlein in der Erdmannshöhle in Hasel einen unterirdischen Zusammenhang haben und selbst der Dorfbrunnen im weitgelegenen Tüllingen soll angeblich versiegen wenn im Eichener See das Wasser steigt.

 

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